MSM bei Rhizarthrose
MSM ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan und zählt zu den Schwefelverbindungen. Als besonders schwefelhaltig gelten Fleisch, Fisch und Milch. Jedoch ist MSM sehr hitzeempfindlich, wodurch ein Großteil der Substanz zerstört wird.
MSM kommt vorwiegend in eiweißreicher und tierischer Kost vor. Mangelerkrankungen werden nur selten beschrieben, sind jedoch bei Vegetariern und Veganern möglich. Zudem können chronische und auszehrende Erkrankungen sowie eine hohe körperliche Anstrengung zu einem MSM-Mangel führen.
MSM nimmt eine wichtige Rolle im Schwefelstoffwechsel ein, wobei Gelenke, die Haut, Muskeln und Knochen des Körpers als besonders schwefelhaltig gelten. Zudem wirkt MSM antioxidativ. Durch oxidative Vorgänge kann MSM aus Dimethylsulfoxid (DMSO) entstehen. Außerdem ist MSM ein wichtiger Baustein für andere Bestandteile wie Glutathion, Taurin, N-Acetylcystein (NAC) oder S-Adenosylmethionin (SAM).
Anwendungen von MSM
MSM wird durch seine antioxidative und antiinflammatorische Wirkung vorrangig bei Schmerzen bedingt durch Arthrosen, Arthritiden oder auch Muskelverletzungen eingesetzt. In diesem Zusammenhang ist auch an die Rhizarthrose zu denken.
Die Rhizarthrose ist eine Arthrose im Daumensattelgelenk, wobei sich der Gelenkspalt zwischen dem Handknochen und dem Handwurzelknochen Os trapezium verschmälert. Die Rhizarthrose kann unterschiedliche Ursachen haben. Erfahre in diesem Artikel, welche Beschwerden sich zeigen und welche schmerzlindernden Akupressur- und Triggerpunkte angewandt werden können. Und lese in diesem Artikel, was eine Rhizarthrose mit einem Östrogenmangel zu tun hat (inkl. 12-Fragen-Test).
Die Anwendung von MSM kann innerlich sowie äußerlich erfolgen. Bei der innerlichen Anwendung gilt eine Dosierung von 2.000-3.000 mg täglich erfahrungsgemäß als unterstützend. Bei stärkeren Schmerzen kann gegebenenfalls eine Dosisanpassung nach ärztlicher Rücksprache erfolgen. MSM sollte als Pulver bzw. Kapsel zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Kontraindikationen oder Nebenwirkungen sind aktuell nicht bekannt.
Studien zur Wirkung von MSM
Bis heute ist die Wirkung von MSM wissenschaftlich noch nicht hinreichend belegt. Jedoch gibt es vereinzelt Studien, welche die Wirkung belegen.
In einer randomisierten, doppelt verblindeten und placebokontrollierten Studie wurde die Wirkung von MSM an 50 Männern und Frauen im Alter von 40 bis 76 Jahren untersucht. Alle Probanden wiesen Schmerzen durch eine Arthrose im Knie auf. Die Probanden bekamen über 12 Wochen täglich zweimal 3.000 mg MSM oder ein Placebo. Die Ergebnisse zeigten, dass die Probanden mit MSM-Einnahme eine signifikante Schmerzreduktion sowie eine Verbesserung körperlicher Funktionen aufwiesen. Zudem gelang die Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens leichter. Eine Verbesserung der Steifheit im Gelenk konnte nicht nachgewiesen werden (1).
In einer Metaanalyse aus dem Jahre 2008 wurden sechs Studien eingeschlossen und untersucht, inwieweit eine Wirkung für MSM bzw. DMSO vorliegt. Hierbei zeigte sich, dass zwei von vier DMSO-Studien und zwei von beiden MSM-Studien über eine signifikante Schmerzreduktion berichteten. Jedoch geben die Autoren zu bedenken, dass hier methodische Mängel in der Durchführung der Studien vorgelegen haben (2).
In einer prospektiven, randomisierten, doppelt verblindeten und placebokontrollierten Studie wurde die Wirkung von MSM an 49 Männern und Frauen im Alter von 45 bis 90 Jahren untersucht. Alle Probanden litten an einer Kniearthrose. Eine Hälfte der Probanden erhielt über 12 Wochen dreimal täglich ca. 1.000 mg MSM, die andere Gruppe ein Placebo. Nach dieser Zeit zeigte die MSM-Gruppe Verbesserungen im Schmerzempfinden und in der körperlichen Funktion (3).
In einer Studie mit 118 Probanden wurde untersucht, inwieweit MSM bei leichter bis mittelschwerer Arthrose auf das Schmerzempfinden wirkt. Die Probanden erhielten über 12 Wochen dreimal täglich 500 mg MSM oder ein Placebo. Hierbei zeigten sich eine signifikante Verbesserung der Schmerzen und ein Rückgang der Schwellung. Außerdem sah man, dass die Kombination aus MSM und Glukosamin zu einem deutlich schnelleren Wirkeintritt führte (4). Glukosamin wird auch als Glukosaminsulfat bezeichnet und ist ein Aminozucker, welcher vorranging in Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit), Knorpel und Bindegewebe zu finden ist. Zudem ist er wichtig für die Herstellung von Sehnen- und Bandstrukturen.
Fazit
Vereinzelte Studien belegen die Wirksamkeit von MSM. Außerdem konnte in einer Studie (4) gezeigt werden, dass durch die Kombination aus MSM und Glukosamin ein deutlich schnellerer Wirkeintritt erzielt wird. Da die Einnahme von MSM aktuell zu keinen bekannten Nebenwirkungen führt und keine Kontraindikationen bekannt sind, kann die Anwendung bei Rhizarthrose als Behandlungsoption in Betracht gezogen werden. Jedoch ist bei der Einnahme von MSM darauf zu achten, qualitativ hochwertige Präparate zu erwerben. Zudem sollte unter Umständen Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.
Ergänzendes Video
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