Verbrennungsnarben - Einfache Anwendung für die Wundheilung

Verbrennungsnarben – Einfache Anwendung für die Wundheilung

Verbrennungsnarben kommen relativ häufig vor und können durch unterschiedliche thermische Reize verursacht werden. Hierzu zählen z.B. Verbrühungen oder auch Bestrahlung bei Krebserkrankungen. Ist die Verbrennung nicht allzu stark vorangeschritten, dann kann die Hautregeneration sanft durch einen bestimmten Pflanzenbestandteil unterstützt werden. Aber dazu später mehr…

Bei Verbrennungen werden verschiedene Grade unterschieden. Nachfolgend sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

Grad I

Die Verbrennungen sind oberflächlich gelegen. Die Haut reagiert mit Rötung, Schmerz, Spannungsgefühl der Haut sowie Schwellungen. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Sonnenbrand.

Grad II a

Dieser Grad kann sowohl die Epidermis (Oberhaut) als auch die Dermis (Lederhaut) betreffen. Es kommt zu vermehrter Rötung und Schwellung. Zudem bilden sich meist Blasen. Dieser Grad, wie auch Grad I, bedarf einer konservativen Therapie mit ausreichend Hautpflege. In der Regel kommt es zu keiner tiefergehenden Narbenbildung, jedoch zu einer Pigmentstörung der Haut.

Grad II b

Bei diesem Grad kommt es zu einer feuchten Wunde mit sichtbarer Blasenbildung. Auch die Rezeptoren für Druck und Dehnung, freie Nervenendigungen bzw. Nozizeptoren sowie Kapillaren werden in Mitleidenschaft gezogen. Hier kann es erforderlich sein, dass betroffene Areal durch eine Operation zu versorgen.

Grad III

Bei diesem Grad kommt es zu drastischen Gewebsveränderungen bis hin zu ausgeprägten Gefäßstörungen und Gewebsnekrosen. Meist sind hier wichtige Rezeptoren vollständig betroffen. Die Schädigung reicht bis in die Subkutis. Dieser Grad macht immer eine Operation erforderlich.

Grad IV

Bei diesem Grad kommt es zu äußerst starken Schäden an allen Gewebearten wie Faszien, Muskeln und Knochen. Meist ist hier eine umfangreiche Operation erforderlich.

Interessante Pflanze bei Verbrennungen

Nun komme ich auf die oben genannte Frage zurück, welcher Pflanzenbestandteil bei Verbrennungen infrage kommen kann.

Wenn man an Verbrennungen jeglicher Art denkt, dann sollte man immer auch Aloe vera im Kopf haben. Diese Pflanze zählt zu den Liliengewächsen und ist seit dem 12.Jahrhundert in Deutschland bekannt, wobei es weltweit etwa 250 Aloe-Arten gibt.

Die Aloe vera ist eine wasserspeichernde Pflanze. Wird sie quer geteilt, so kann der Saft in einem Gefäß aufgefangen oder direkt auf die Haut gegeben werden. Gele aus der Pflanze werden von kultivierten Pflanzen gewonnen.

Das Gel selbst besteht zu 95 % aus Wasser. Der Rest setzt sich aus Polysacchariden, Proteinen, Aminosäuren und in geringer Dosierung auch Salicylsäure zusammen.

Das Gel wird epithelisierend, Rötungen mildernd, antioxidativ und feuchtigkeitsspendend. Weiterhin ist das Gel in der Lage, Entzündungen zu hemmen. Zudem führt das Gel zu einer gesteigerten Bildung von Kollagen und Proteoglykanen. Die Glykane gelten als extrazelluläre Substanzen. Diese weisen eine hohe Wasserbindungskapazität auf. Daneben ist Aloe vera in der Lage, die Granulation zu fördern und Gewebsdefekte zu reduzieren. Als weitere interessante Funktion ist zu nennen, dass Aloe vera Thrombaxan A2 (TXA2) hemmt. Thrombaxane gelten als Gewebshormone, welche vorwiegend in den Thrombozyten gebildet werden. Sie führen zu einer Gefäßzusammenziehung (Vasokonstriktion) und zu einem Verklumpen von Blutplättchen (Thrombozytenaggregation). Durch die Hemmung von TXA2 kommt es zu einer verminderten Defektbildung des Gewebes.

Wie wird das Gel angewendet?

Das Gel kann mehrmals täglich bei leichten Verbrennungen sowie Strahlenschäden z.B. nach Bestrahlung auf die Haut aufgebracht werden. Selten kann es bei der Anwendung zu Juckreiz und Hautbrennen kommen.

In der Regel ist das Gel sehr gut hautverträglich. Beim Kauf von Gelen sollte auf eine gute Qualität geachtet werden. Gegebenenfalls kann es auch sinnvoll sein, eine Aloe vera-Pflanze zu kaufen und hier den frischen Saft der Blätter direkt zu verwenden.



Quellen:

(1) Bäumler S (2013) Heilpflanzen Praxis heute. Arzneipflanzenporträts Rezepturen und Anwendung. Urban & Fischer, München

(2) Peters B (2023) Narbentherapie. Springer Verlag, Heidelberg


Wichtiger Hinweis

Dieser und alle anderen Artikel des Blogs dienen nicht zur Selbstdiagnose und Selbstbehandlung. Zudem ersetzen diese keinen Besuch bei einem Arzt. Jegliche Anwendungen und Maßnahmen sollten zuvor immer mit Ihrem Arzt besprochen werden. Eine Haftung für Schäden und andere Nachteile ist ausgeschlossen.

Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt (Bianca Peters®).



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