Teufelskralle bei Tennisellenbogen

Teufelskralle bei Tennisellenbogen


Der Tennisellenbogen oder auch Epicondylitis humeri radialis betrifft eine Vielzahl von Menschen. Meist verläuft die Erkrankung chronisch, tritt immer wieder auf oder betrifft beide Seiten des Körpers.

Hierbei kommt es zu einer Überlastung bzw. Überreizung der Strecksehnen Musculus extensor carpi radialis longus und brevis. Häufig wird zunächst eine konservative Behandlung empfohlen, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Hierfür kommen Ruhigstellung, das Anlegen einer Epicondylitis-Spange, Schmerzmittel oder auch Physiotherapie infrage.

Neben den konservativen Behandlungen besteht auch die Möglichkeit, pflanzliche Extrakte zur Schmerzlinderung einzusetzen. Hierzu zählt zum Beispiel die Teufelskralle.

Eingesetzt wird die afrikanische Teufelskralle, welche auch als Harpagophytum procumbens bezeichnet wird. Hierbei wird die Wurzel (Harpagophyti radix) verwendet. Diese kann bei schmerzhaften und entzündlichen Prozessen des Muskel- und Gelenkbereichs eingesetzt werden (1, 2). Die Tagesdosis als Teezubereitung liegt bei 4,5 bis 9 Gramm, wobei Tee aus Teufelskralle sehr bitter schmeckt. Durch den derben Geschmack werden eher Tabletten oder Kapseln für die Einnahme toleriert.

Wichtig

Es konnte festgestellt werden, dass Präparate aus Wasserextraktion wie Doloteffin® oder Harpadol® die doppelte Menge an Harpagosid enthielten wie Präparate aus Ethanolextraktion mit 60%iger Lösung.


Zudem konnte gezeigt werden, dass Präparate mit einem Gehalt von 50 mg Harpagosid und mehr sehr gut bei Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt werden können (2).

In Tierstudien konnte gezeigt werden, dass die Wirkung der Teufelskralle eine vergleichbar gute Wirkung zeigt wie klassische Schmerzmittel. Zudem konnte festgestellt werden, dass auch nach dem Absetzen des Präparates eine schmerz- und entzündungshemmende Wirkung aufrechterhalten wurde.

Weiterhin konnte gezeigt werden, dass bei einer Knorpel- und Meniskusschädigung durch eine 6monatige Gabe von Teufelskralle eine Verbesserung der Kollagenstruktur erzielt wurde (3, 4).

In einer Studie von 2002 wurde an 250 Probanden untersucht, inwieweit Teufelskralle (Doloteffin®) eine Wirksamkeit aufweist, wobei 227 Probanden die Studie beendeten. 104 Probanden litten an unspezifischen Schmerzen im unteren Rücken, 85 Probanden an Knieschmerz und 61 Probanden an Hüftschmerz. Die Probanden erhielten über acht Wochen Teufelskralle mit einem Harpagosid-Gehalt von 60 mg täglich. Die besten Ergebnisse erzielten die jüngeren Patienten sowie die „Hüft-Gruppe“. Weiterhin konnte eine Reduktion der Schmerzmittel in allen Gruppen dokumentiert werden. Bei 10 % der Probanden konnten geringfügig unerwünschte Nebenwirkungen festgestellt werden. Insgesamt konnten zwischen 50-70 % der Probanden von der Einnahme profitieren (5).


Worauf ist bei der Anwendung zu achten?


In Studien konnte festgestellt werden, dass Wirkungen erst ab einer bestimmten Dosis dokumentiert werden können. Daher werden Dosierungen von 50 mg täglich empfohlen. Die Einnahme sollte mindestens drei Monate betragen, wobei die Einnahmedauer nicht begrenzt ist. Schwerwiegende Nebenwirkungen konnten in Studien bisher nicht dokumentiert werden. Jedoch sollte Teufelskralle nicht bei bekannten Schleimhautentzündungen des Magen-Darm-Traktes eingenommen werden. Dies ist damit zu erklären, da der hohe Gehalt an Bitterstoffen zu einem Ausschütten an Magensäure führt. Auch in Schwangerschaft, in der Stillzeit, bei Gallenleiden, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bei der Einnahme von blutverdünnenden Mitteln sollte auf die Einnahme verzichtet werden bzw. die Einnahme mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Zudem kann es in seltenen Fällen zu Schwindel, allgemeinen Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Kopfschmerzen und allergische Hautreaktionen kommen.



Quellen:

(1) [Anonymous]. Harpagophyti radix. In: European Scientific Cooperative on Phytotherapy, ed. ESCOP Monographs. 2nd Ed. Stuttgart, New York: Thieme; 2003: 233–240

(2) Zorn B. Über die antiarthritische Wirkung der Harpagophytum-Wurzel. Dtsch Rheuma forsch 1958; 17: 134–138.

(3) Kaszkin M, Beck KF, Koch E et al. Downregulation of iNOS expression in rat mesangial cells by special extracts of Harpagophytum procumbens derives from harpagoside dependent and independent effects. Phytomedicine 2004; 11: 585–595

(4) Chrubasik JE, Roufogalis BD, Chrubasik S. Evidence of effectiveness of herbal anti-in-flammatory drugs in the treatment of painful osteoarthritis including chronic low back pain. Phytotherapy Res 2007; 21: 675–683

(5) Chrubasik S, Thanner J, Künzel O, Conradt C, Black A, Pollak S. Comparison of outcome measures during treatment with the proprietary Harpagophytum extract doloteffin in patients with pain in the lower back, knee or hip. Phytomedicine. 2002 Apr;9(3):181-94. doi: 10.1078/0944-7113-00140. PMID: 12046857.


Wichtiger Hinweis

Dieser und alle anderen Artikel des Blogs dienen nicht zur Selbstdiagnose und Selbstbehandlung. Zudem ersetzen diese keinen Besuch bei einem Arzt. Jegliche Anwendungen und Maßnahmen sollten zuvor immer mit Ihrem Arzt besprochen werden. Eine Haftung für Schäden und andere Nachteile ist ausgeschlossen.

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