Schwarzkümmel als Histamin-Stopp inkl. Rezept "Orientalischer Dip"

Schwarzkümmel als Histamin-Stopp inkl.Rezept "Orientalischer Dip"

Der Schwarzkümmel (Nigella sativa) gehört zu den Hahnenfußgewächsen und findet in Ländern wie Afrika seit langer Zeit Anwendung. Bereits im alten Ägypten war diese Pflanze bekannt. Die einjährige Pflanze besticht durch ihre bläulich lilafarbenen Blüten. Schwarzkümmel wird als kalt gepresstes Öl für unterschiedliche Beschwerden genutzt. Hierzu zählen z.B. Bluthochdruck, Hauterkrankungen oder Allergien. Schwarzkümmel enthält neben Gamma-Linolensäure auch Alpha-Hederin und Thymoquinon, welche als entzündungshemmend, cholesterinsenkend, zellschützend, krebshemmend, antibakteriell, antiviral, antiparasitär und immunmodulierend gelten. Zudem kann Schwarzkümmel bei Erkrankungen der Leber wie auch bei Helicobacter pylori eingesetzt werden. Des Weiteren enthält das Öl wichtige Vitalstoffe wie Vitamin A und E, Vitamin B1, B3, B6, Folsäure, Kalium und Calcium. Das Öl ist etwas herb im Geschmack und kann auf das Essen gegeben werden. Täglich werden ein bis zwei Teelöffel zur Einnahme empfohlen.

Beim Kauf des Öls ist darauf zu achten, dass es sich um ein kaltgepresstes und im besten Falle ungefiltertes Öl handelt. Beim Kauf von Kapseln ist es wiederum wichtig zu schauen, dass es sich um hochwertige Produkte handelt. Bei qualitativ schlechten Produkten kann das Öl schnell ranzig werden. Zudem können konventionelle Produkte Rückstände von Pestiziden enthalten.

Schwarzkümmel und Histamin

Schwarzkümmel wirkt entzündungshemmend und reduziert somit auch die Histaminausschüttung. Neben einer „Histaminintoleranz“ kann das kaltgepresste Öl auch bei histamingetriggerten Erkrankungen wie atopische Ekzeme, eine allergischer Rhinitis, rheumatoider Arthritis oder auch entzündlichen Hauterkrankungen genutzt werden.

Bei einer Histaminproblematik wird dreimal täglich jeweils ein Teelöffel Öl empfohlen. Das Öl kann entweder auf das Essen gegeben oder pur eingenommen werden. Kommt es hierbei zu einer Übelkeit, dann sollte das Öl nach dem Essen gegeben werden. In diesem Falle kann das Öl mit etwas Flüssigkeit wie Tee, Saft oder auch Honig vermischt werden. Zudem kann es auf ein Stückchen Brot geträufelt werden.

Wichtig

Das Öl sollte nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit gegeben werden, da es Wehen fördernd wirkt.

Schwarzkümmel für die Haut

Neben der oralen Einnahme kann Schwarzkümmel auch lokal d.h. direkt auf die Haut aufgetragen werden. Durch seinen Anteil an Fettsäuren wie auch an Vitamin A wirkt das Öl entzündungshemmend. Zunächst kann das Öl mit einem anderen Öl wie Kokos- oder Mandelöl vermischt werden, um die Hautreaktion zu überprüfen. Hierfür nimmt man einen TL des Trägeröls sowie 5-10 Tropfen des Schwarzkümmelöls. Wird das Öl in abgeschwächter Form vertragen, so kann es vorsichtig pur auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden.

Vielversprechende Studien mit Schwarzkümmelöl

Schwarzkümmelöl vermindert COVID-19-Symptome

In einer offenen randomisierten klinischen Studie wurden 173 Patienten (Durchschnittsalter 36 Jahre) im Zufallsprinzip zwei Gruppen zugeordnet. Die Studie wurde in einer Klinik in Saudi Arabien durchgeführt und schloss Patienten mit leichten COVID-19-Symptomen ein. Die behandelte Gruppe erhielt zweimal täglich über 10 Tage jeweils 500 mg Schwarzkümmelöl. Am Ende der Studie zeigten in der Behandlungsgruppe 62 % der Patienten und in der Kontrollgruppe lediglich 36 % der Patienten eine Verbesserung der Symptome (1).

Schwarzkümmelöl wirksam bei Asthmatikern

In einer randomisierten, doppelt verblindeten und placebokontrollierten Untersuchung erhielten 80 Probanden mit Asthma über insgesamt vier Wochen zweimal täglich jeweils 500 mg Schwarzkümmelöl. Nach insgesamt vier Wochen zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Beschwerden, eine Verringerung der Eosinophilen im Blut sowie eine Verbesserung des Ausatemvolumens (2).

Schwarzkümmelöl bei nichtalkoholischer Fettleber

In einer randomisierten, doppelt verblindeten und placebokontrollierten klinischen Studie erhielten 44 Probanden mit einer diagnostizierten nichtalkoholischen Fettleber über insgesamt 8 Wochen ein Placebo oder Schwarzkümmelöl. Vor Beginn der Studie wurden die Leberwerte (GOT, GPT und gammaGT), Entzündungsmarker (hsCRP, TNF-α, IL-6), Insulin, das Lipidprofil (Gesamtcholesterin, Triglyceride, VLDL sowie HDL und LDL), FBS und der Blutdruck gemessen. Nach der achtwöchigen Einnahme verringerten sich die gemessenen Werte. Das „gute“ Cholesterin (HDL) stieg unter der Einnahme an. Die Werte für das Insulin, den Blutdruck sowie der Wert GGT zeigten keine signifikanten Unterschiede (3).

Schwarzkümmelöl bei oraler Mukositis ausgelöst durch Zytostatika (Cisplatin)

Häufiger kommt es bei der Anwendung von cisplatinhaltigen Krebsmitteln (Zytostatika) zu einer schmerzhaften Entzündung im Mundbereich. In einer experimentellen Studie an 24 Ratten wurde die Wirksamkeit von Schwarzkümmelöl untersucht. Die Ratten wurden in vier Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt Cisplatin, Gruppe 2 Cisplatin, das Öl und Fütterung, die Gruppe 3 Cisplatin und das Öl, die Gruppe 4 (Kontrollgruppe) erhielt lediglich eine Kochsalzlösung. Nach Ablauf der Studie wurde die Wangenschleimhaut histopathologisch untersucht. Die Entzündung der Schleimhäute war in Gruppe 1 am stärksten ausgeprägt. In Gruppe 2 und 3 konnte eine entzündungshemmende Wirkung gezeigt werden (4).

Rezept: Dip mit Schwarzkümmelöl

Das Öl kann nicht nur pur eingenommen, sondern auch in einem leckeren orientalischen Dip verarbeitet werden. Dieser kann zu gekochten Kartoffeln, gegrillter Zucchini oder auch gedünstetem Fisch (je nach Verträglichkeit) gereicht werden.

Für 250 g orientalischen Dip benötigst du:

- 250 g Quark

- 5-10 EL Hafermilch

- 2 TL Bio-Schwarzkümmelöl

- 1 TL Salz

- 1 TL Bio-Kurkumapulver

- ½ TL Bio-Zimtpulver

Alles miteinander verrühren und über das Essen geben. Die Zutaten sind bei einer Histaminunverträglichkeit unproblematisch.


Wichtiger Hinweis

Dieser und alle anderen Artikel des Histamin-Blogs dienen nicht zur Selbstdiagnose und Selbstbehandlung. Zudem ersetzen diese keinen Besuch bei einem Arzt. Jegliche Anwendungen und Maßnahmen sollten zuvor immer mit Ihrem Arzt besprochen werden. Eine Haftung für Schäden und andere Nachteile ist ausgeschlossen.


Quellen

(1) Koshak AE, Koshak EA, Mobeireek AF, Badawi MA, Wali SO, Malibary HM, Atwah AF, Alhamdan MM, Almalki RA, Madani TA. Nigella sativa for the treatment of COVID-19: An open-label randomized controlled clinical trial. Complement Ther Med. 2021 Sep;61:102769. doi: 10.1016/j.ctim.2021.102769. Epub 2021 Aug 15. PMID: 34407441; PMCID: PMC8364675.

(2) Koshak A, Wei L, Koshak E, Wali S, Alamoudi O, Demerdash A, Qutub M, Pushparaj PN, Heinrich M. Nigella sativa Supplementation Improves Asthma Control and Biomarkers: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. Phytother Res. 2017 Mar;31(3):403-409. doi: 10.1002/ptr.5761. Epub 2017 Jan 17. PMID: 28093815.

(3) Rashidmayvan M, Mohammadshahi M, Seyedian SS, Haghighizadeh MH. The effect of Nigella sativa oil on serum levels of inflammatory markers, liver enzymes, lipid profile, insulin and fasting blood sugar in patients with non-alcoholic fatty liver. J Diabetes Metab Disord. 2019 Sep 11;18(2):453-459. doi: 10.1007/s40200-019-00439-6. PMID: 31890671; PMCID: PMC6915184.

(4) Eğilmez OK, Kökten N, Kalcıoğlu MT, Ekici AID, Şerifler S, Yeşilada E. Investigation of the Protective Effect of Nigella Sativa Oil in Cisplatin Induced Oral Mucositis: An Experimental Study. Turk Arch Otorhinolaryngol. 2020 Mar;58(1):10-15. doi: 10.5152/tao.2020.4733. Epub 2019 Sep 2. PMID: 32313889; PMCID: PMC7162592.