Morbus Dupuytren – Eine Mangelerkrankung? Inkl. 12-Fragen-Test
Die Dupuytren´sche Kontraktur bzw. Morbus Dupuytren ist eine knotige gutartige Veränderung der sogenannten Palmaraponeurose bzw. Sehnenplatte der Handinnenfläche. Die Erkrankung wurde erstmals 1831 vom französischen Arzt Dupuytren beschrieben. Männer sind drei- bis viermal häufiger betroffen, als Frauen. Weiterhin ist bekannt, dass die Erkrankung häufiger in nordeuropäischen Ländern anzutreffen ist. In westlichen Industrienationen wird eine Prävalenz von 1-3 % angegeben (1). Die höchste Prävalenz zeigt Afrika mit ca. 17 %, Asien mit ca. 15 % und Europa mit ca. 10 %. Weiterhin spielen Diabetes mellitus, Lebererkrankungen, Lebensgewohnheiten sowie Alkoholkonsum eine entscheidende Rolle (2).
Kommt es zu solch einer Kontraktur in der Sehnenplatte, entstehen infolgedessen weitere gelenkige Versteifungen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass knotige Veränderungen der Aponeurose den jeweils betroffenen Finger in eine Beugung „zwingen“. Besteht die Erkrankung über eine längere Zeit und wird erst spät operiert, sind Versteifungen einzelner Gelenke möglich. Die Erkrankung kann unterschiedlich schnell verlaufen. Bei einigen Menschen kommt es innerhalb von Jahren zu langsamen knotigen Veränderungen, wohingegen bei anderen schon innerhalb weniger Monate eine deutliche Vernarbung zu ertasten ist.
Bei dieser Erkrankung sind häufig der Ringfinger und der kleine Finger, seltener die anderen Finger bzw. der Daumen betroffen. Tritt die Erkrankung am Fuß auf, so spricht man vom Morbus Ledderhose.
Vitamin D3-Mangel als möglicher Risikofaktor?
Interessanterweise kann beobachtet werden, dass diese Erkrankung häufiger in nordeuropäischen Ländern aufzutreten scheint. Dies lässt die Vermutung aufkommen, ob bestimmte Mängel wie beispielsweise ein Vitamin D3-Mangel einen möglichen Risikofaktor darstellen.
Da Morbus Dupuytren eine fortschreitende Erkrankung mit bindegewebiger Vernarbung der Palmaraponeurose ist, kann hier eine Art Autoimmunreaktion vermutet werden. In diesem Zusammenhang könnte Vitamin D3 eine wichtige Relevanz zeigen.
Vitamin D3 wird vorrangig über die Haut aufgenommen und über komplexe Syntheseschritte umgewandelt. Ältere Menschen, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Menschen im Schichtdienst oder Bürotätige sind häufiger von einem Vitamin D3-Mangel betroffen. Daneben zählt das Auftragen von Sonnenschutzcremes zu einem weiteren Einflussfaktor. Zudem kommt es in den Wintermonaten zu keiner ausreichenden Sonneneinstrahlung. Ist außerdem der eigene Körperschatten in den Sommermonaten länger als man selbst, dann reicht hier die Sonnenstrahlung für eine effektive Vitamin D3-Aufnahme ebenfalls nicht mehr aus. Zu weiteren Risikogruppen gehören Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, einer Pankreasinsuffizienz, chronischen Nierenerkrankungen oder auch Lungenerkrankungen wie Asthma.
Ein Vitamin D3-Mangel kann sich unter anderem wie folgt zeigen:
- körperliche Schwäche
- Müdigkeit
- häufige Infekte
- Osteoporose
- Herzmuskelschwäche
Neben den oben genannten Erkrankungen können auch verschiedene Medikamente zu einem Vitamin D3-Mangel führen. Hierzu zählen beispielsweise Glukokortikoide wie Cortison oder Prednisolon, Protonenpumpenhemmer bzw. Magensäurehemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol sowie Antiepileptika wie Carbamazepin.
Diabetes mellitus als weiterer Faktor?
In Deutschland leiden ca. 7,2 % aller Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren an Diabetes mellitus, wobei ca. 90-95 % davon am Typ 2 erkrankt sind. Als Ursachen gelten in der Regel Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, eine ungünstige Ernährung und genetische Veranlagung. Beim Diabetes mellitus entwickelt sich nach und nach eine Insulinresistenz (3).
Häufig wird weiterhin bei Menschen mit einer schlecht funktionierenden Insulinproduktion ein Vitamin D3-Mangel festgestellt. Ein ausgeglichener Vitamin D3-Spiegel verbessert die Glukosetoleranz und damit auch die Insulinsensitivität. Daneben führt ein optimaler Spiegel zu einer verbesserten Insulinausschüttung.
Diabetes mellitus steht zudem in Verdacht, die Entstehung des Morbus Dupuytren zu begünstigen. Dies ist durch Kapillarschäden und daraus resultierende Mikrozirkulationsstörungen zu erklären.
12-Fragen-Test
Zusammenfassend kann dies bedeuten, dass Morbus Dupuytren neben vielen anderen Faktoren auch durch einen Vitamin D3-Mangel und Diabetes mellitus begünstigt wird. Wichtig ist hierbei, dass solche Fragestellungen einen wichtigen Raum in der Behandlung einnehmen sollten.
Nachfolgend gibt es einen 12-Fragen-Test. Je mehr Fragen mit Ja beantwortet werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass Morbus Dupuytren hierdurch begünstigt werden kann: