Hagebutte zum Senken des Histaminspiegels inkl. Rezept

Hagebutte als effektive Möglichkeit, den Histaminspiegel zu senken inkl. Rezept

Die Hagebutte (Rosa canina) wird im Allgemeinen auch als Hundsrose, Frauen- oder Hainrose bezeichnet und gehört zu den Heckengewächsen. Das Wort Hundsrose kann mit „gewöhnlich“ oder „allgemein“ übersetzt werden. Die Pflanze ist vorrangig in Europa, aber auch in Asien und Nordafrika anzutreffen. Schon in der Antike wurde die Hagebutte bei Magenbeschwerden, Kopfschmerzen und Durchfall eingesetzt.

In den Früchten befindet sich ein hoher Anteil an Vitamin C, aber auch an Flavonoiden, Carotinoiden, Galaktolipiden und weiteren Vitaminen wie Vitamin B1, B2 und K. Außerdem enthält das Gewächs einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren (Linol- und Linolensäure), organische Säuren (Apfel- und Zitronensäure) sowie Pektine. Der Anteil an Galaktolipiden führt zu einer Unterstützung der Knorpelfunktion.

Hagebutte wirkt immunmodulierend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und antioxidativ. Zudem ist Habebutte in der Lage, in die Prostaglandinsynthese einzugreifen. Daneben führt die Einnahme von Hagebutte zu einer Senkung des CRP-Wertes (C-reaktives Protein, dies kann im Serum gemessen werden). Für die Verwendung der Hagebutte können die Samen (Ölgewinnung), als auch die frischen bzw. getrockneten Schalen verwendet werden (1). Bei der Lagerung von Hagebuttenpulver ist darauf zu achten, dass der Vitamin C-Gehalt schnell absinken kann. Daneben ist es auch möglich, sogenannte Monopräparate in Kapselform käuflich zu erwerben. Diese enthalten eine standardisierte Menge an Hagebuttenpuver und sind durch die Verkapselung meist besser vor einer möglichen Oxidation geschützt. Für die Einnahme können zwischen 2-5 Gramm täglich zugeführt werden. Das Pulver kann über das Essen gegeben bzw. als Pulver für einen Smoothie verwendet werden. Beim Kauf des Pulvers ist darauf zu achten, dass es sich um hochwertige Produkte handelt. Bei konventionellen Produkten können mögliche Rückstände von Pestiziden enthalten sein.

Hagebutte und Histamin

Die Hagebutte wirkt entzündungshemmend, greift in die Prostaglandinsynthese ein und reduziert hierdurch die Histaminausschüttung. Neben einer „Histaminintoleranz“ kann das reichhaltige Pulver auch bei histamingetriggerten Erkrankungen wie atopischen Ekzeme, rheumatoider Arthritis oder auch entzündlichen Hauterkrankungen genutzt werden.

Bei einer Histaminproblematik wird dreimal täglich jeweils 1 Gramm Pulver empfohlen. Das Pulver kann entweder in Kapselform bzw. gemischt in einem Smoothie eingenommen bzw. auf das Essen gegeben werden. Gegenanzeigen oder Nebenwirkungen sind bei der Einnahme nicht bekannt.

Wichtig

Die Einnahme von Hagebuttenpulver kann durch ein hochwertiges Hagebutten-Öl ergänzt werden. Das Öl enthält einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und wirkt ebenfalls entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Hagebutten-Öl für die Haut

Neben der oralen Einnahme kann Hagebutten-Öl auch lokal d.h. direkt auf die Haut aufgetragen werden. Durch seinen hohen Anteil an Fettsäuren wie auch verschiedenen Vitaminen wirkt das Öl entzündungshemmend. Zunächst kann das Öl mit einem anderen Öl wie Kokos- oder Mandelöl vermischt werden, um die Hautreaktion zu überprüfen. Hierfür nimmt man einen TL des Trägeröls sowie 5 Tropfen des Hagebutten-Öls. Wird das Öl in abgeschwächter Form vertragen, so kann es vorsichtig pur auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden.

Vielversprechende Studien mit Hagebutte

Hagebutte reduziert Leberschäden bei der Einnahme von Tamoxifen

In einer Studie wurden 24 männliche Ratten in vier Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe war die Kontrollgruppe, die zweite Gruppe erhielt das Medikament Tamoxifen, die dritte Gruppe Tamoxifen und Hagebutte und die vierte Gruppe ausschließlich Hagebutte. Tamoxifen wird in der Behandlung von Brustkrebs eingesetzt und hemmt die Östrogenrezeptoren. Hierbei zeigte sich, dass sich die Nieren- und Leberwerte unter Hagebutte, trotz Gabe von Tamoxifen, verbesserten (2).

Hagebutte bei Osteoarthritis

In einer Metanalyse randomisierter kontrollierter Studien wurde untersucht, welche Wirkung die Hagebutte auf Gelenkentzündungen zeigt. Hierfür wurden Daten von drei Studien mit insgesamt 287 Patienten und einer Studiendauer von etwa drei Monaten ausgewählt. Insgesamt 145 Patienten zeigten eine Senkung der Schmerzintensität im Vergleich zum Placebo (3).

Hagebutte bei Nierenschäden durch das Medikament Vancomycin

Vancomycin gilt als Reserveantibiotikum und wird bei schweren Staphylokokken-Infektionen eingesetzt. Eine häufige Nebenwirkung (ca. 5-35 %) ist die Nephrotoxität, eine toxische Schädigung der Nieren. In einer Studie wurde untersucht, inwieweit die Einnahme von Hagebutte die Nieren schützen kann. Die Studie wurde an Ratten durchgeführt. Durch histologische Befunde und Blutbefunde konnte gezeigt werden, dass sich Hagebutte nierenschützend auswirkt und somit die Gefahr einer Nephrotoxität aufgrund von Vancomycin reduziert (4).

Hagebutte bei Harnwegsinfekten nach Kaiserschnitt

Nach einem Kaiserschnitt kann das Risiko für Harnwegsinfekte erhöht sein. In einer verblindeten randomisierten klinischen Studie aus dem Jahre 2016 wurde an 400 Frauen nach Kaiserschnitt untersucht, inwieweit die Hagebutte bei Harnwegsinfekten hilft. Hierfür bekamen die Frauen (je eine Gruppe mit 200 Frauen) über 20 Tage entweder ein Placebo oder zweimal täglich 500 mg Hagebuttenpulver. Hierbei zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Harnwegsrate im Vergleich zur Placebogruppe (5).

Rezept: Hagebutten-Mus für jeden Tag

Das Mus kann pur eingenommen oder auch als Brotaufstrich bzw. zum Verfeinern von Müsli und Co verwendet werden.

Für dein Mus benötigst du:

- ca. 200 g Hagebutten

- 2 EL Zitronensaft

- Wasser

Gebe die Hagebutten in einen Topf und übergieße diese mit Wasser, bis diese knapp bedeckt sind. Im Anschluss lässt du die Hagebutten etwa 20-30 Minuten vorsichtig köcheln, bis diese weich sind. Nun passiere die weichen Hagebutten durch ein Sieb und gebe das Mus in ein sauberes Glas. Gebe jetzt den Zitronensaft hinzu und verrühre alles. Das Mus ist einige Tage im Kühlschrank haltbar. Für eine längere Haltbarkeit kann das Mus auch eingefroren werden.



Wichtiger Hinweis

Dieser und alle anderen Artikel des Histamin-Blogs dienen nicht zur Selbstdiagnose und Selbstbehandlung. Zudem ersetzen diese keinen Besuch bei einem Arzt. Jegliche Anwendungen und Maßnahmen sollten zuvor immer mit Ihrem Arzt besprochen werden. Eine Haftung für Schäden und andere Nachteile ist ausgeschlossen.


Quellen

(1) Bäumler, S. (2012). Heilpflanzen Praxis heute. Urban & Fischer Verlag.

(2) Karimimojahed F, Hosseini RH, Ziamajidi N, Abbasalipourkabir R, Nourian A. Effect of Rosa canina Distilled Water on Tamoxifen-treated Male Wistar Rats. Pak J Biol Sci. 2020 Jan;23(2):173-180. doi: 10.3923/pjbs.2020.173.180. PMID: 31944077.

(3) Christensen R, Bartels EM, Altman RD, Astrup A, Bliddal H. Does the hip powder of Rosa canina (rosehip) reduce pain in osteoarthritis patients?--a meta-analysis of randomized controlled trials. Osteoarthritis Cartilage. 2008 Sep;16(9):965-72. doi: 10.1016/j.joca.2008.03.001. Epub 2008 Apr 14. PMID: 18407528.

(4) Sadeghi H, Karimizadeh E, Sadeghi H, Panahi Kokhdan E, Mansourian M, Abbaszadeh-Goudarzi K, Shokripour M, Asfaram A, Doustimotlagh AH. Protective Effects of Hydroalcoholic Extract of Rosa canina Fruit on Vancomycin-Induced Nephrotoxicity in Rats. J Toxicol. 2021 May 28;2021:5525714. doi: 10.1155/2021/5525714. PMID: 34135957; PMCID: PMC8177993.

(5) Seifi M, Abbasalizadeh S, Mohammad-Alizadeh-Charandabi S, Khodaie L, Mirghafourvand M. The effect of Rosa (L. Rosa canina) on the incidence of urinary tract infection in the puerperium: A randomized placebo-controlled trial. Phytother Res. 2018 Jan;32(1):76-83. doi: 10.1002/ptr.5950. Epub 2017 Oct 11. PMID: 29024081.