3 effektive Tricks, was du gezielt bei Unterleibskrämpfen bzw. PMS tun kannst!

3 effektive Tricks, was du gezielt bei Unterleibskrämpfen bzw. PMS tun kannst!

Was ist eigentlich PMS und wie wird es schulmedizinisch behandelt?

PMS wird auch als prämenstruelles Syndrom bezeichnet und zeigt sich meist einige Tage vor der Periode. Nach Einsetzen der Blutung hören die Beschwerden meist schlagartig wieder auf. Man geht davon aus, dass etwa 20-30 % der Frauen davon betroffen sind. Außerdem können bei etwa 2-8 % der Frauen neben den körperlichen auch psychische Beschwerden auftreten (1, 2).

Zur Behandlung von PMS werden schulmedizinisch häufig zunächst Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol empfohlen. Gegen die depressiven Verstimmungen kommen dann manchmal auch Antidepressiva wie Fluoxetin, Sertralin oder Citalopram zum Einsatz. Auch wird Frauen öfters geraten, die Pille ohne Pause einzunehmen. Die zeitweise Einnahme von Schmerzmitteln kann unterschiedliche Organe wie die Leber und die Nieren belasten. Auch Antidepressiva können folgende häufige Nebenwirkungen zeigen:

• Übelkeit und Erbrechen

• Mundtrockenheit

• Schwindel

• Benommenheit

• Ängste

• Schlafstörungen

• übermäßiges Schwitzen

• Gelenkschmerzen

• Blutungen der Gebärmutter (3)


Warum entstehen Unterleibskrämpfe bzw. PMS?

Unser Zyklus besteht aus zwei „Hälften“. In der ersten Hälfte des Zyklus wird vorrangig Östradiol gebildet, in der zweiten Hälfte das Progesteron. Bei einem starken Abfall des Progesterons, aber auch bei einem vorliegenden Progesteron-Mangel kommt es nun zu diesen Beschwerden.

Neben dem Progesteron spielt aber auch das Histamin eine entscheidende Rolle. Interessanterweise wird das Histamin unter anderem in den Zellen der Gebärmutter produziert und führt zu einem Zusammenziehen des Uterus. Kommt es also nun zum Zyklus-Ende, so wird Histamin im Körper frei, um die Blutung zu beginnen.

Interessanterweise wirkt Progesteron hemmend bei einen Histamin-Problem. Dies bedeutet, dass ein bestehender Progesteron-Mangel auch zu einem stärkeren Histamin-Problem führen kann.

Die Pille und das Histamin

Heutzutage werden immer häufiger höher dosierte Pillen bezüglich des Gestagens verschrieben. Das synthetische Progesteron bzw. Gestagen ist dann meist in Form von Dienogest oder Drospirenon in der Pille enthalten (4). Bei einer dauerhaften Zufuhr synthetischer Hormone kann es zunächst zu einer Linderung des Histamin-Problems kommen. Wird die Pille jedoch nach dem 21.Tag abgesetzt, dann sinkt der Progesteron-Spiegel meist rasant ab und es kommt einige Tage vor der Periode zu teils besonders starken Beschwerden.

3 effektive Tricks bei PMS bzw. Unterleibskrämpfen

Trick 1: Vitamin B6 zur Linderung der Krämpfe!

Vitamin B6 kann die PMS-Beschwerden lindern. Hierzu zählen depressive Verstimmungen, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Wassereinlagerungen und prämenstruelle Akne. Die Dosierung sollte bei etwa 10-20 mg Vitamin B6 pro Tag liegen und kann kurzzeitig bis zu 50-100 mg hochdosiert werden. Zudem kann die Einnahme von Magnesium, Zink, Eisen und Coenzym Q10 die Wirkung von Vitamin B6 unterstützen.

Bei der Einnahme sollte auf die Verbindung Pyridoxin-5′-Phosphat (aktiviertes Vitamin B6) geachtet werden. Dieses ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden (5,6).

Außerdem ist bekannt, dass Vitamin B6 als wichtiger Co-Faktor für den Histamin-Abbau im Körper gilt.

Wichtig zu wissen:

Es gibt Frauen, welche häufiger von einem Vitamin B6-Mangel betroffen sein können. Hierzu gehören z.B. Raucherinnen, Frauen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Nierenschwäche oder Asthma. Zudem gibt es ein Medikament, welches einen Vitamin B6-Mangel begünstigen kann. Dies ist die Antibabypille (5,6).

Trick 2: Magnesium-Öl für die Bauchmassage!

Auch das Auftragen und Einmassieren von Magnesium-Öl kann die Beschwerden lindern. Hierfür gibt man einige Tropfen auf die Finger und massiert das Öl für einige Minuten mit kreisenden Bewegungen in den Unterbauch ein. Die Massage kann mehrmals täglich wiederholt werden. Die Massage sollte schon einige Tage vor der Periode begonnen werden.

Trick 3: Stark histaminreiche Lebensmittel meiden!

Oben hast du erfahren, was Histamin mit deinen Beschwerden zu tun haben kann. Deshalb sollte einige Tage vor der Periode auf besonders histaminhaltige Lebensmittel wie Rotwein, lang gereifter Käse, Wurstwaren, Rohschinken, Thunfisch, Meeresfrüchte, Buchweizen, Aubergine, Linsen, Orangen, Papaya, Tomaten oder Paprika verzichtet werden.

PMS-Beschwerden? Mach den 14-Fragen-Test!


Auswertung:

Weniger als 5 Punkte mit Ja beantwortet: Du hast wahrscheinlich kein PMS.

Zwischen 5-10 Punkten mit Ja beantwortet: Du hast wahrscheinlich PMS.

Mehr als 10 Punkte mit Ja beantwortet: Du hast sehr wahrscheinlich PMS.


Ich leide einige Tage vor meiner Periode an folgenden Beschwerden:


Quellen:

(1) Wolff, M.; Stute, P. (2013). Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Das Praxisbuch. Verlag Schattauer

(2) Pearlstein, T.B., Frank, E. et al.: Prevalence of axis I and axis II disorders in women with late luteal phase dysphoric disorder. J Affect Disord 1990; 20: 129–34.

(3) Ratiopharm Fluoxetin Beipackzettel, https://www.ratiopharm.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=38156&g=-1&r=1894%2C1894&token=c6092f7d873ad5c9cc140fdee97f2465058cc343, abgerufen am 4.4.22

(4) Techniker Krankenkasse (2022). https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/arzneimittel-medizinische-hintergruende/pille/pillensorten-2066554?tkcm=ab, abgerufen am 4.4.22

(5) Schmidbauer, C.; Hofstätter, G. (2020). Mikronährstoff-Coach. Das große Biogena-Kompendium der Nährstoffe. Verlagshaus der Ärzte

(6) Biesalski, H. K. et al. (2002). Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe: Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen, 1. Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.