2 effektive Tipps bei Zahnfleischentzündungen inkl. 10-Fragen-Test

2 effektive Tipps bei Zahnfleischentzündungen inkl. 10-Fragen-Test

Unser Mund als kleines Biotop

Unser Mund besteht aus einem feinen Gleichgewicht verschiedener Mundkeime. Diese regulieren die Mundflora und halten diese gesund. Kommt es durch ungünstige Ernährung, erhöhten Zuckerkonsum oder auch durch die Einnahme von Antibiotika und den Einsatz von aggressiven Mundspülungen zu einem Ungleichgewicht, dann können sich die problematischen Keime stark vermehren (1).

Zu den hochgradig problematischen Keimen zählen z.B.:

• Aggregatibacter

• Porphyromonas gingivalis

• Tannerella forsythia

• Treponema denticola


Es gibt aber auch Keime, welche weniger schädlich sind. Hierzu gehören z.B.:

• Elkenella corrodens

• Capnocytophaga gingivalis

Wenn es chronisch wird!


Vermehren sich die Keime immer weiter, dann kommt es irgendwann zu chronischen Zahnfleischentzündungen. Dies kann so weit gehen, dass eine chronische Parodontitis daraus entsteht.

Diese zeigt sich z.B. durch:

• häufiges Zahnfleischbluten

• Zahnbelag

• geschwollenes und zurückgehendes Zahnfleisch

• Bildung von Zahnfleischtaschen

• Mundgeruch

Neben diesen Problemen können aufgrund der andauernden Entzündung weitere Beschwerden auftreten. Außerdem wurde beobachtet, dass chronische Zahnfleischentzündungen bestimmte Erkrankungen begünstigen wie z.B.:

• Diabetes

• Rheuma

• Gelenkentzündungen

• Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis

• Herz-Kreislauf-Erkrankungen

• Frühgeburten


Mach den 10-Fragen-Test: Habe ich eine chronische Zahnfleischentzündung?


Max. 3 Fragen mit Ja beantwortet: Du hast wahrscheinlich kein Problem damit.

Max. 6 Fragen mit Ja beantwortet: Du hast wahrscheinlich ein Problem damit.

Mehr als 6 Fragen mit Ja beantwortet: Du hast sehr wahrscheinlich eine chronische Zahnfleischentzündung

Sind Entzündungen „vorprogrammiert“?


Um Entzündungen im Mundraum zu hemmen, können verschiedene Dinge probiert werden. Interessanterweise ist es so, dass einige Menschen dazu neigen, schneller Entzündungen im Mundraum zu entwickeln. Diese Menschen werden auch als High-Responder bezeichnet. Bei Menschen, welche zu einer nur geringen Entzündung neigen heißen Low-Responder. Diese Einteilung der Responder ist genetisch vorprogrammiert. Gehört man zu den High-Respondern, hat man hierdurch eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für solche Entzündungen (1).


Tipp

Bei dem Verdacht einer genetischen Veranlagung kann der behandelnde Zahnmediziner einen Wangenabstrich nehmen. Dieser wird in ein dafür spezialisiertes Labor eingeschickt. Bei der Auswertung wird dann ersichtlich, ob jemand zu den High- oder Low-Respondern zählt.



Was kann man gegen die Entzündungen tun? 2 effektive Tipps bei Zahnfleischentzündungen!


Auch wenn man genetisch für Entzündungen im Mundraum vorbelastet ist, so kann man einiges tun, um die Entzündungen zu hemmen. Nachfolgend zeige ich dir 2 effektive Tipps:



Tipp 1 Mundspülung mit Ringelblume


Die Ringelblume (Calendula officinalis) wird bei schlecht heilenden Wunden und Entzündungen eingesetzt. Die Ringelblume wirkt antibakteriell, antiviral, antientzündlich und gegen Pilzbefall. Außerdem fördert sie die Granulation. Daneben kann die Ringelblume bei Magen-Darm-Beschwerden, aber auch Leber- und Galle-Problemen eingesetzt werden (3, 4).


Wie wendest du die Mundspülung an?


• spüle deinen Mund 2 x täglich für etwa 2-3 Minuten mit der Lösung

• nach dem Spülen spucke die Lösung aus, bitte nicht runterschlucken

• achte bei der Anwendung darauf, dass deine Mundschleimhaut nicht mit Rötungen oder Allergien reagiert


Worauf solltest du achten? Deine Mundschleimhaut sollte:


• nicht bakteriell verunreinigt oder eitrig sein


Für deine Mundspülung benötigst du folgende Dinge:


• 500 ml heißes Wasser

• 5 EL getrocknete Ringelblumenblüten (Apotheke)


So stellst du die Mundspülung her:


• gebe die Blüten in einen größeren losen bzw. zwei einzelne lose Teebeutel

• stelle die Teebeutel in eine Schüssel und übergieße diese mit 500 ml heißem nicht mehr kochenden Wasser

• lasse den Aufguss etwa 20-30 min durchziehen

• entferne die Teebeutel und lasse den Aufguss abkühlen

• Tipp: Die Mundspülung hält sich im Kühlschrank einige Tage




Tipp 2 Coenzym Q10 als Radikalfänger


Coenzym Q10 wirkt entzündungshemmend und ist in der Lage, schädliche Keime im Mundraum zurückzudrängen. Außerdem führt Coenzym Q10 zu einem strafferen Zahnfleisch und reduziert die Blutungsneigung. Bei chronischen Entzündungen im Mundraum wird vermehrt Coenzym Q10 verbraucht.

Auf dem Markt gibt es bereits Mundsprays mit dem Wirkstoff Coenzym Q10. Dabei werden (je nach Hersteller) täglich 2-3 Sprühstöße in den Mund gegeben (2). Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass es sich um das aktive Coenzym Q10, dass sogenannte Ubiquinol, handelt. Außerdem sollte die Flüssigkeit etwa 1-2 Minuten im Mund behalten werden, bevor diese runtergeschluckt wird.

Bei einem Coenzym Q10-Mangel kann es zu Erschöpfung, Hautalterung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Migräne und eben auch zu Zahnfleischentzündungen und Parodontose kommen.




Quellen:

(1) IMD Labor Berlin (2022). https://www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/zahnmedizin/labordiagnostik-bei-parodontopathien

(2) Biogena Kompendium (2022). https://www.mikronaehrstoffcoach.com/de/at/indikationen/indication.gingivitis-parodontitis.html

(3) Vogel, Maria, Pharmazeutische Zeitung, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-432008/heilpflanze-des-jahres-2009/

(4) Bäumler S (2013) Heilpflanzen Praxis heute. Arzneipflanzenporträts Rezepturen und Anwendung. Urban & Fischer, München

(5) Biesalski, H. K. et al. (2002). Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe: Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen, 1. Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.