Sodbrennen durch Zwerchfellbruch inkl. Rezept

Sodbrennen durch Zwerchfellbruch inkl. Rezept

Das Zwerchfell (Diaphragma) ist eine komplexe Konstruktion in unserem Körper. Es trennt die oberen und unteren Organe des Körpers und unterstützt uns bei der Atmung. Das Zwerchfell ist ein derber Muskel, der mit faszialen Strukturen durchzogen ist. Mittig des Zwerchfells befindet sich das sehnenartige Zentrum (Centrum tendineum). Die Innervation erfolgt über den Nervus phrenicus (Zwerchfellnerv).

Innerhalb des Zwerchfells gibt es anatomisch vorgegebene Öffnungen, in denen Strukturen entlanglaufen. Eine davon ist die Öffnung für die Speiseröhre (Hiatus oesophageus). Unterhalb des Zwerchfells befindet sich der Magen. Hierunter wiederum der querverlaufende Dickdarm.

Zwerchfellbruch häufig

Die häufigste Erkrankung des Zwerchfells wird auch als Zwerchfellbruch bzw. Hiatushernie bezeichnet. Dies bedeutet, dass es durch veränderte Druckverhältnisse im Abdomen zu einem Riss im Zwerchfell kommt. Dies kann dazu führen, dass der Magen teilweise oder auch ganz durch die Öffnung rutscht und sich dann oberhalb des Zwerchfells befindet. Die schwerste Form der Magenverschiebung nennt sich Upside-down-Magen. In diesem Falle befinden sich bis zu 2/3 des Magens im Brustraum.

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Warum kommt es zu Sodbrennen?

Kommt es zu veränderten Druckverhältnissen im Bauchbereich, dann erhöht sich der Druck sowohl auf den Magen als auch auf das Zwerchfell. Die Folge ist hier eine Zwerchfellhernie. Hierbei spielen jedoch nicht nur eine Schwangerschaft, sondern auch Verstopfung, vermehrte Blähungen und Gasbildungen im Darm eine wichtige Rolle. Der „aufgeblähte“ querverlaufende Darm übt dann Druck auf den Magen aus.

Dieser befindet sich in einer stark komprimierten Position. Zunächst kommt es zu Sodbrennen und Magenbeschwerden. Hält der Druck an, kommt es zu einem Reißen des Zwerchfells, sodass der Magen leicht nach oben rutschen kann. Wird der Riss zu groß, gleitet der Magen im fortgeschrittenen Hernien-Stadium in den Brustraum. Dies kann zu diversen Beschwerden wie Atemnot, Übelkeit oder Erbrechen führen.

Häufiges Sodbrennen kann ein wichtiger Hinweis auf einen erhöhten Magendruck sein. In solchen Fällen ist es interessant zu überlegen, ob es bekannte Verdauungsbeschwerden gibt.

Zu möglichen Beschwerden zählen:

  • Verstopfung
  • Blähungen
  • Gasbildung im Darm (wie aufgebläht bzw. Gefühl wie „schwanger“)
  • wechselnde Stühle
  • Stuhlgang nur alle 2,3,4 oder sogar 5 Tage möglich

Magensäurehemmer als Option?

Bei Sodbrennen wird häufiger an ein Zuviel an Magensäure gedacht. In diesem Falle werden dann sogenannte Magensäurehemmer (Protonenpumpeninhibitoren) eingenommen. Einige Menschen merken nach einer gewissen Zeit, dass zwar das Sodbrennen weniger ist, jedoch die Verdauungsbeschwerden schlechter werden. Somit kann es sein, dass sich durch die Einnahme der Medikamente vermehrt Gase im Darm bilden und die Beschwerden sich zunehmend verschlechtern. Die Folge ist, dass Patienten dann häufiger zum Medikament greifen, um das Sodbrennen in den Griff zu bekommen. Ein Teufelskreis beginnt.

Wichtig

Vor einer Einnahme von Magensäurehemmer sollte daher immer ausreichend geprüft werden, ob eine Anwendung im vorliegenden Fall zielführend ist.

Ein gesunder Darm ist wichtig

Um den „Druck“ im Darm zu nehmen, sollte ein gute Verhältnis von Milchsäurebakterien und Fäulniskeimen im Darm bestehen. Überwiegt der Anteil von Fäulniskeimen, dann kommt es zu einer starken Gasbildung. Hierdurch erhöht sich der Druck auf den Magen. Der Magen drückt dann auf das Zwerchfell, wodurch es zu einer Hiatushernie kommen kann.

Im Internet werden schon viele „Kuren“ und „Super-Präparate“ angeboten, welche den Darm aufbauen sollen. Grundsätzlich sind jedoch folgende Dinge zu beachten:

  • Zucker reduzieren bzw. meiden
  • Weißmehlprodukte reduzieren bzw. meiden
  • ausreichend Ballaststoffe zuführen
  • ausreichend trinken v.a. Tee, stilles Wasser


Als besonders ballaststoffreich gelten vor allem Flohsamenschalen, aber auch Leinsamen, Haferflocken und Chiasamen. Diese sollte man regelmäßig verzehren, um den Ballaststoffbedarf zu decken. Ballaststoffe führen zu einer Reduktion von Darmgasen, da sogenannte Fäulniskeime zurückgedrängt werden können. Weiterhin können sie die Vermehrung von „guten“ Milchsäurebakterien begünstigen.

Nachfolgend gibt es ein einfaches Rezept für den Darm:


Rezept für ein ballaststoffreiches Müsli – Overnight Oats

50 g Haferflocken (zart oder kernig)

1 TL Leinsamen geschrottet

1 TL Chiasamen

½ TL Zimt

150 ml Mandel-, Hafer- oder Sojamilch

Alle Zutaten in ein Glas füllen und die Flocken bzw. Samen vollständig mit der Flüssigkeit übergießen. Das Glas für mindestens 4 Stunden abgedeckt im Kühlschrank stehen lassen. Morgens nach Belieben Nüsse, Joghurt oder Obst über das Müsli geben.



Quellen

(1) Bierbach E. 2019. Naturheilpraxis heute. Lehrbuch und Atlas. 6. Auflage. München: Urban & Fischer Verlag

(2) Irnich, D. 2009. Leitfaden Triggerpunkte. München: Urban & Fischer Verlag

(3) Schünke M, Schulte E, Schumacher U. 2018. Prometheus Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat. Lernatlas der Anatomie. 5. Auflage. Stuttgart: Thieme Verlag



Wichtiger Hinweis

Dieser und alle anderen Artikel des Blogs dienen nicht zur Selbstdiagnose und Selbstbehandlung. Zudem ersetzen diese keinen Besuch bei einem Arzt. Jegliche Anwendungen und Maßnahmen sollten zuvor immer mit Ihrem Arzt besprochen werden. Eine Haftung für Schäden und andere Nachteile ist ausgeschlossen.

Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt (Bianca Peters®).


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