Schröpfen bei Knieschmerz
Schröpfen ist ein sehr altes Verfahren, welches schon seit über 2.000 Jahren Anwendung findet. Es ist in verschiedenen Ländern der Welt bekannt und wurde schon früher zur Behandlung diverser Beschwerden eingesetzt.
In Deutschland verlor das Schröpfen an Stellenwert, als sich die „klassische“ Medizin mehr und mehr etablierte. In der heutigen Zeit ist Schröpfen meist noch in Regionen verbreitet, in denen keine ausreichende medizinische Versorgung vorliegt.
Das Schröpfen ist eine sichere, einfache und leicht erlernbare Technik. In diesem Artikel soll es um die Schröpfanwendung bei Knieschmerzen gehen. Da solche Art von Schmerzen teilweise komplex sein können, wird hier eine einfache „grundsätzliche“ Schröpfanwendung bei allgemeinen Knieschmerzen beschrieben.
Wichtig
Das Schröpfen sollte nicht bei Blutern bzw. bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, bei unklaren Schmerzen, Ekzemen, offenen Hautstellen, Wunden, Leberflecken oder Sonnenbrand angewendet werden.
Welche Gläser? Welche Wirkungsweise?
Für das allgemeine Schröpfen können Schröpfgläser aus Kunststoff, Glas oder Silikon verwendet werden. Beim Schröpfen am Knie haben sich meist Gläser aus Glas und Silikon gut bewährt. Das Schröpfen kann auf empfindlicher Haut mit einem Öl wie Mandelöl erfolgen.
Durch das Schröpfen wird die Haut in das Glas gesogen. Es entsteht ein Unterdruck. Durch das Verschieben des Glases werden Hautschichten vorsichtig mobilisiert, der Lymphabfluss und die Durchblutung angeregt sowie mögliche Verklebungen von faszialen Strukturen gelöst.
Das Knie schröpfen
Für das Schröpfen werden Gläser mit einem Durchmesser von etwa 2-3 Zentimeter benötigt. Hierdurch gelingt es leichter, dass Glas im Bereich des Knies zu bewegen. Zudem kommt durch den geringen Durchmesser ein stärkerer Sog zustande. Das Schröpfen erfolgt von distal nach proximal, um den Lymphabfluss anzuregen. Zunächst wird das Glas unterhalb der Kniescheibe im Bereich des Schienbeins aufgebracht. Hierfür positioniert man das Glas auf die entsprechende Hautstelle. Vor dem Aufsetzen wird der Gummiball zusammengedrückt. Während des Aufsetzens zieht sich durch das Zusammenpressen des Balls die Haut in das Glas. Je stärker der Gummiball zusammengedrückt wird, desto stärker wird der Sog.
Das Knie kann für das Schröpfen leicht gebeugt und bequem auf einer Liege gelagert werden. Nun wird mit der einen Hand die Haut vorsichtig gespannt, mit der anderen Hand wird das Glas langsam seitlich entlang der Kniescheibe in Richtung Oberschenkel gezogen. Hiernach wird das Glas gelöst. Wichtig ist immer zu beachten, dass das Schröpfglas unbedingt am Glas selbst über die Haut geführt wird. Der Gummiball sollte während der Schröpfbewegung nicht berührt werden. Unter dem Gummi befindet sich das Ende des Schröpfglases, welches nicht sichtbar ist. Würde man das Glas am Ende (Gummiball) mit der Hand greifen und über die Haut führen, bestünde das Risiko für ein Glasbruch.