Rosmarin in der Schmerztherapie
Bei Rosmarin denkt man vielleicht an ein Wintergewürz, was zu herzhaftem Essen passt. Tatsächlich wird es in der Kräuterküche gern verwendet, um die Verdauung in Gang zu bringen und durchblutungsfördernd zu wirken.
In diesem Artikel soll es um das „Wunderkraut“ und seine Anwendung im Alltag gehen.
Rosmarin gehört zu den Lippenblütlern und kann gut mit trockenem Boden umgehen, wobei dieser bis zu zwei Meter hochwachsen kann.
Schon in der Antike und im Mittelalter wurde der Einsatz von Rosmarin geschätzt. Hier wurde er bei Appetitmangel, Herzschwäche, Wunden und Bauchbeschwerden sowie zur Steigerung der Libido eingesetzt.
Rosmarinblätter enthalten einen hohen Anteil an 1,8-Cineol (ca. 15-30 %) und Kampher (ca. 10-25 %, beides abhängig von der Sorte). Cineol ist für seinen schleimlösenden und entzündungshemmenden Effekt bekannt.
Rosmarin und seine Anwendung
Rosmarin wirkt tonisierend auf das Herz-Kreislauf-System und die Nerven. Weiterhin wirkt Rosmarin entwässernd bzw. antiödematös, leberschützend, blutzuckersenkend, antiviral und antioxidativ. Innerlich angewendet zeigt Rosmarin eine blähungshemmende und entkrampfende Wirkung auf den Darmbereich sowie leicht anregend auf den Gallefluss. Weiterhin wird Rosmarin bei Muskel- und Gelenkerkrankungen, Zerrungen, Quetschungen, Hämatomen und Verstauchungen eingesetzt. Ferner kann die Pflanze bei Migräne und Kopfschmerz sowie Zyklusstörungen, aber auch bei Nervenschmerzen verwendet werden.
Bei der äußerlichen Anwendung sind keine Nebenwirkungen, Interaktionen oder Kontraindikationen bekannt. Bei innerlicher Anwendung sollte Rosmarin nicht in der Schwangerschaft und bei Bluthochdruckpatienten verwendet werden.
Rosmarin-Umschläge und Teil- bzw. Vollbäder
Für einen Aufguss werden 50 Gramm Rosmarinblätter mit einem Liter kaltem Wasser angesetzt und kurz aufgekocht, dann 10 Minuten ziehen lassen. Den Aufguss leicht abkühlen lassen und zum Badewasser geben. Zudem können auch Teilbäder z.B. der Hand oder des Fußes durchgeführt werden.
Für Umschläge den Aufguss ebenfalls abkühlen lassen und ein Leinentuch im Wasser tränken. Das Tuch leicht ausdrücken und noch feucht mehrmals täglich für etwa 10 Minuten auf die entsprechende schmerzhafte Stelle legen.
Rosmarin-Tinktur
Da die ätherischen Öle des Rosmarins sehr gut löslich in Alkohol sind, bieten sich meist Tinkturen an. Für die Tinktur werden mehrere Zweige gut mit Wasser gesäubert, trocken getupft und anschließend in ein Gefäß (Braunglas, nicht Marmeladenglas oder Ähnliches) mit etwa 500 Milliliter Ethanol (etwa 50-70 % Ethanolgehalt) gegeben. Die Tinktur sollte nicht luftdicht verschlossen werden und für etwa 3-4 Wochen an einem warmen und dunklen Ort stehen. Nach dieser Zeit kann die Tinktur in Glasflaschen gefüllt werden. Die Tinktur ist in der Regel mehrere Monate bis sogar Jahre haltbar. Für die äußerliche Anwendung wird die Tinktur mit Wasser in einem Verhältnis von 1:10 (10 Milliliter Tinktur zu 100 Milliliter Wasser) gemischt. Anschließend kann ein Leinentuch mit der Flüssigkeit getränkt werden. Das feuchte Tuch kann mehrmals täglich für etwa 20 Minuten auf die betroffene Stelle auflegt werden.
Natürlich können auch schon fertige Rosmarin-Tinkturen käuflich erworben werden.