Migräne und Magnesiummangel
Wer schon einmal Migräne hatte, der weiß genau um die Beschwerden: dumpf, drückend, ziehend, reißend, pulsierend. Um nur einige Beschreibungen zu verwenden.
In diesem Artikel soll es um das Thema Magnesium und Migräne gehen.
Magnesium kommt natürlicherweise in vielen Lebensmitteln vor. Hierzu zählen zum Beispiel grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte oder Bananen. Bei Menschen mit Migräne kann es jedoch sein, dass eine ausgewogene Ernährung nicht ausreicht, um den Magnesiumbedarf zu decken.
Interessant ist, dass bei einem Magnesiummangel nicht immer Wadenkrämpfe oder Lidzucken auftreten müssen. Auch viele andere Symptome können auf einen Mangel hinweisen.
Hierzu zählen:
- Schlafstörungen
- innere Unruhe
- depressive Verstimmungen
- Durchblutungsstörungen
- verminderte Stresstoleranz
- Herzrasen bzw. Extraschläge des Herzens
- Kribbeln oder Taubheit in den Extremitäten
An den oben genannten Symptomen ist zu sehen, wie vielfältig sich ein Magnesiummangel zeigen kann.
Ein Magnesiummangel kann durch unterschiedliche Faktoren entstehen. Hierzu zählen Vorerkrankungen, aber auch die Einnahme von Medikamenten.
Nachfolgend sind wichtige Faktoren und Medikamente aufgeführt:
- Stress
- häufiger Alkoholkonsum
- Nierenerkrankungen
- chronische Darmerkrankungen
- starkes Schwitzen durch Sport
- Menschen mit Diabetes mellitus
- Einnahme von Entwässerungsmittel (Diuretika), Magensäurehemmer wie Pantoprazol oder Glukokortikoide wie Cortison
Magnesiummangel als Ursache bei Migräne?
In einer multizentrischen, prospektiven, randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie mit 69 Probanden (n=35 Magnesium-Gruppe, n=34 Placebo-Gruppe) wurde untersucht, inwieweit Magnesium einen vorsorglichen Effekt auf Migräneattacken hat. Hierfür wurden über zwölf Wochen zweimal täglich 10 mmol Magnesium in Form von Magnesiumaspartat verwendet, was einer Dosis von 243 mg Magnesium (Ion) entspricht. In die Studie wurden Personen eingeschlossen, welche zwei bis sechs Migräneattacken pro Monat ohne Aura zeigten und mindestens bereits seit zwei Jahren an Migräne litten. Laut Studie zeigte sich kein Vorteil gegenüber der Placebo-Gruppe. Zudem wurde die Studie basierend auf dem Protokoll aufgrund hoher Probandenverluste vorzeitig beendet (1).
In einer anderen Studie erhielten 81 Probanden zwölf Wochen lang täglich 24 mmol (600 mg) Magnesiumcitrat bzw. ein Placebo. Die Anfallshäufigkeit reduzierte sich im Vorvergleich in der 9.-12.Woche um 41,6 %, in der Placebo-Gruppe um 15,8 %. Weiterhin konnte in der Magnesiumgruppe die Anzahl der Migränetage sowie der Medikamentenverbrauch signifikant reduziert werden. Auch die Intensität und Dauer konnten reduziert werden, jedoch nicht signifikant. Nebenwirkungen waren Durchfall (18,6 %) und Magenreizungen (4,7 %, 2).
Allein durch diese beiden Beispiele wird deutlich, dass die Magnesiumform, die Magnesiummenge und auch die Einnahmedauer eine wesentliche Rolle spielen.
Magnesium ist an mehr als 300 enzymatischen Prozessen beteiligt. Wie oben kurz erwähnt gibt es verschiedene Magnesiumverbindungen. Eine davon ist Magnesiumcitrat. Diese gilt als sehr gut bioverfügbar, d.h. diese wird sehr gut und auch schnell vom Körper aufgenommen. Magnesiumcitrat kann bei höheren Dosierungen zu weichem Stuhl bzw. Durchfall führen. Deshalb kann es als „natürliches Abführmittel“ eingesetzt werden.
Bei der Verwendung von Kapseln kann die Dosierung manchmal etwas zu viel auf einmal für den Darm sein. In solchen Fällen ist es sinnvoll, dass die Einnahme in Form von Pulver über den gesamten Tag erfolgt.
Bei Migräne sind somit folgende Dinge wichtig:
- die Einnahme sollte vorsorglich erfolgen, nicht erst beim Einsetzen der Schmerzen
- Magnesium kann über mindestens sechs, besser zwölf Wochen eingenommen werden
- es sollte eine Magnesiumverbindung mit einer guten Bioverfügbarkeit gewählt werden z.B. Magnesiumcitrat
- die Einnahme sollte über den Tag z.B. in Form von gelöstem Pulver erfolgen, um weichen Stuhl bzw. Durchfall zu vermeiden