Haarausfall bei Jodmangel – Queller als Jodquelle
Von Haarausfall sind etliche Männer und Frauen in Deutschland betroffen. Die Ursachen sind meist vielfältig. Hierzu zählen die Einnahme von Medikamenten, psychische Stressbelastungen, Pilzinfektionen oder schwere chronische Erkrankungen. Bei Frauen spielt neben verschiedenen Faktoren auch ein möglicher Mangel an Mikronährstoffen und der Hormonhaushalt eine wichtige Rolle.
Gehen etwa mehr als 100 Haare täglich verloren, dann spricht man von Telogenen Effluvium, kommt es zu einer Unterbrechung der Wachstumsphase wird von einem Anagenen Effluvium gesprochen.
Deutschland – Ein Jodmangel-Gebiet?
Jod kommt vor allem in Meeresalgen wie Blasentang, Braunalge oder Kelp vor. Ferner ist es auch in Meeresfrüchten enthalten. Vor allem Schwangere, Stillende, vegan lebende Menschen sowie hoher Kaffee- und Teekonsum führen zu einem Jodmangel.
Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wurde bei Erwachsenen (zwischen den Jahren 2008-2011, 8.152 Erwachsene zwischen 18 und 79 Jahren aus 180 Städten und Gemeinden) und Kindern und Jugendlichen (zwischen den Jahren 2003-2006, 17.641 Kinder und Jugendliche, 0-17 Jahre, 167 Städte und Gemeinden, zwischen den Jahren 15.023 Teilnehmende, 0-29 Jahre, 167 Städte und Gemeinden) ein Jod-Monitoring durchgeführt. Hierfür wurden Urinproben untersucht und ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass bei 32 % der Erwachsenen und bei 44 % der Kinder und Jugendlichen eine Unterversorgung mit Jod bestand (1).
Jod hat viele unterschiedliche Funktionen. Nachfolgend werden einige Wichtige genannt:
• Unterstützung der Gehirnreifung und Kognition von Säuglingen. Ein Jodmangel in der Schwangerschaft kann zu späteren Hördefiziten, Störung der Gehirnreifung und zu psychomotorischen Störungen führen. Ferner kommt es zu grob- und feinmotorischen Störungen sowie Lern- und Merkschwierigkeiten (2). Es wird geschätzt, dass bei einem chronischen Mangel an Jod der IQ (Intelligenzquotient) um bis zu 12-14 Punkte niedriger ausfällt (3).
• Ein Jodmangel führt zu einem erhöhten Risiko für Fehl- und Todgeburten sowie einem erhöhten Risiko für Säuglingssterblichkeit.
• Regulation des Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels. Ein Jodmangel begünstigt den Anstieg von Blutfettwerten.
• Unterstützung des Energiestoffwechsels. Ein Jodmangel führt zu kalten und schlecht durchbluteten Extremitäten, zu Herzrasen, Verstopfung, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Verstopfung oder auch Gewichtszunahme.
Die Rolle von Jod bei Haarausfall
Neben den oben genannten Funktionen zeigt Jod auch einen wichtigen Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion. Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone L-Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Wird nicht ausreichend Jod zugeführt, dann kann es zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen. Eine Unterfunktion wiederum begünstigt meist auch den Verlust von Haaren.
Ob ein Jodmangel vorliegt kann im Spontanurin am Morgen überprüft werden. Hierbei gelten Werte > 100 g Jod/l als unauffällig. Werte unter 50 g Jod/l weisen auf einen Jodmangel, Werte unter 25 g Jod/l auf einen schweren Jodmangel hin.
Wichtig
Jodhaltige Lebensmittel dürfen nicht bei einer Schilddrüsenüberfunktion wie Morbus Basedow oder Hashimoto-Thyreoidits bzw. Autonomien der Schilddrüse sowie schweren Nierenschäden eingenommen werden.