Burning Feet (Fußbrennen) durch Vitamin B1-Mangel

Burning-Feet (Fußbrennen) durch Vitamin B1-Mangel

Das Burning Feet-Syndrom ist durch Fußbrennen, Kribbeln, Stechen und Taubheit der Füße gekennzeichnet. Es kann bei unterschiedlichen Erkrankungen auftreten, aber auch bei einem Verlust an Mikronährstoffen. In der Literatur wird häufig auf einen Vitamin B5-Mangel (Pantothenmangel) verwiesen. Jedoch kommt neben diesem Defizit auch ein Vitamin B1-Mangel infrage.

Wird ausschließlich Vitamin B5 zugeführt, können trotz Zufuhr Restsymptome zurückbleiben. In diesem Falle sollte man auch immer an das Vitamin B1 denken.

Bekannt ist hierbei, dass ein Burning Feet-Syndrom gehäuft bei Diabetikern auftritt. Diese verlieren meist über den Urin das wichtige Vitamin B1. Die Kombination aus Mikrozirkulationsstörung aufgrund eines Diabetes und der Verlust des Vitamin B1 über den Urin führen zu einer fortlaufenden Problematik.


Wichtig

Manchmal kann es vorkommen, dass bei der Schilderung von Beschwerden Diuretika („Entwässerungsmittel“) wie Furosemid beim Patienten erhöht wird. Die Anpassung des Medikaments kann jedoch den Verlust an Vitamin B1 stark erhöhen, da dies vermehrt über den Urin ausgeschieden wird. Folglich kommt es unter einer Dosiserhöhung meist zu stärkeren Beschwerden wie dem Burning Feet-Syndrom. Deshalb sollte vor einer Dosiserhöhung zunächst immer der Nährstoffgehalt im Blut überprüft werden, um einen möglichen Mangel auszuschließen.


Vitamin B1 als wichtiges Vitamin bei Burning-Feet-Syndrom

Vitamin B1 wird auch als Thiamin bezeichnet. Es ist vorranging in Vollkornprodukten, Nüssen, Kartoffeln und Hülsenfrüchten, aber auch in Innereien zu finden. Vitamin B1 gilt als wasserlösliches Vitamin.

Für einen Mangel kommen unterschiedliche Faktoren infrage. Diese sind z.B.:

• exzessiver Sport

• chronischer Stress

• Schwangerschaft und Stillzeit

• allgemeine chronische Schmerzzustände

• hoher Tee- und Kaffee-Konsum

• eine kohlenhydratreiche Ernährung z.B. mit viel Weißmehlprodukten, Süßigkeiten, Kekse oder Limonade


Wichtig

Als einer der wichtigsten Faktoren für die Entstehung eines Vitamin B1-Mangels sind regelmäßiger Alkoholkonsum und Diabetes mellitus. Das bedeutet, dass diese Menschen ein vielfach erhöhtes Risiko haben, ein Burning-Feet-Syndrom zu entwickeln.


Mögliche Beschwerden bei einem Vitamin B1-Mangel

Neben einem Burning-Feet-Syndrom können sich auch viele weitere Beschwerden zeigen. Diese entwickeln sich meist schleichend über mehrere Wochen und Monate.


Zu weiteren möglichen Beschwerden zählen:

• Appetitverlust

• Gewichtsverlust

• Reizbarkeit und Unausgeglichenheit

• Schlafstörungen

• körperliche Schwäche

• Gedächtnisstörungen

• Müdigkeit und Abgeschlagenheit

• Blutmangel und ein Mangel an Thrombozyten

• Herzrasen


„Entwässerungsmittel“ als Problem

Entwässerungsmittel bzw. Diuretika wie Furosemid (Lasix®, Furanthil®, Furesis® u.a.) werden vor allem in der Behandlung von Bluthochdruck oder bei Ödemen infolge von Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen eingesetzt. Bei der Einnahme kommt es zu einer vermehrten Ausscheidung von Elektrolyten. Als Nebenwirkungen gelten Blutdruckabfall, Krämpfe, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Hörstörungen oder allergische Reaktionen. 

Wechselwirkungen können bei der gleichzeitigen Einnahme von Schmerzmitteln, Glukokortikoiden wie Cortison, Abführmitteln, Methotrexat (MTX) oder bestimmten Antibiotika auftreten.

Vitamin B1 – Labor und Einnahme

Vitamin B1 kann im Vollblut bestimmt werden, da sich das aktive Vitamin B1 Thiamindiphosphat (TDP) vorrangig in den roten Blutkörperchen befindet. Der Marker gilt als relativ kostenintensiv, sollte jedoch bei Verdacht überprüft werden. Das Blut ist etwa 5 Stunden bei Raumtemperatur stabil, im gekühlten bzw. gefrorenen Zustand länger. Ist ein Mangel nachgewiesen, so sollte das Vitamin in ausreichender Menge und über einen längeren Zeitraum zugeführt werden. Besteht neben dem Burning-Feet-Syndrom auch ein Diabetes bzw. wird ein Diuretikum eingenommen, so empfiehlt sich die langfristige Einnahme.

Vitamin B1 ist in Form von Nahrungsergänzungsmitteln als Thiaminverbindung bzw. Benfotiamin erhältlich. Präparate können zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Bei sehr hohen Dosierungen und längeren Gaben können Kopfschmerzen, Juckreiz, Herzrasen oder vermehrtes Schwitzen als Nebenwirkung auftreten. Als Gegenanzeige gilt hier eine bekannte Thiamin-Unverträglichkeit. Die 

Dosierung liegt in der Regel zwischen 10-100 mg täglich. Bei starken Beschwerden kann die therapeutische Dosierung auch kurzzeitig auf bis zu 500 mg täglich erhöht werden.


Wichtig

Ein Magnesiummangel kann die Aufnahme von Vitamin B1 erschweren. Deshalb bietet es sich an, begleitend zu einer Vitamin B1-Einnahme auch immer ein Magnesium-Präparat einzunehmen.


Fazit

Ein Burning-Feet-Syndrom ist nicht immer allein auf einen Vitamin B5-Mangel zurückzuführen. Meist spielt ein Mangel an Vitamin B1 und Magnesium eine entscheidende Rolle. Wegweisend hierfür kann neben einem Burning-Feet-Syndrom auch das Vorliegen eines Diabetes mellitus bzw. auch regelmäßiger Alkoholkonsum sein. Kommen dann auch noch Gewichtsverlust, Müdigkeit, Schwindel oder körperliche Schwäche hinzu, sollte man immer an einen Vitamin B1-Mangel denken. Dieser kann einfach im Blut nachgewiesen werden.



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Quellen


(1) Doccheck (abgerufen Juli 2024). https://flexikon.doccheck.com/de/Furosemid

(2) Gelbe Liste (abgerufen Juli 2024). https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Furosemid_283#:~:text=Furosemid%20ist%20ein%20Diuretikum%20und,Herzinsuffizienz%20sowie%20bei%20Hyperkali%C3%A4mie%20angewendet.

(3) Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Lasix® 40 mg Tabletten Beipackzettel. https://www.medikamente-per-klick.de/images/ecommerce/02/51/02510969_2011-12_de_o.pdf

(4) Labor Karlsruhe (abgerufen Juli 2024). https://www.labor-karlsruhe.de/lv/?module=analyte&action=einzel&id=187

(5) Kirkamm R, Martin M. 2014. Spezielle Labordiagnostik in der naturheilkundlichen Praxis. 1. Auflage. München: Urban & Fischer Verlag

(6) Martin M. 2013. Das Standardlabor in der naturheilkundlichen Praxis. 4. Auflage. München: Urban & Fischer Verlag

(7) Schmidbauer C. 2018. Mikronährstoff-Coach. Das große Biogena-Kompendium der Nährstoffe. 3. Auflage. Wien: Verlagshaus der Ärzte

(8) Gröber, U. 2014. Arzneimittel und Mikronährstoffe. Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart.


Wichtiger Hinweis

Dieser und alle anderen Artikel des Blogs dienen nicht zur Selbstdiagnose und Selbstbehandlung. Zudem ersetzen diese keinen Besuch bei einem Arzt. Jegliche Anwendungen und Maßnahmen sollten zuvor immer mit Ihrem Arzt besprochen werden. Eine Haftung für Schäden und andere Nachteile ist ausgeschlossen.

Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt (Bianca Peters®).


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